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Dinklage - aus der Chronik

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Dinklage liegt im so genannten „Dinklager Becken”, einem großen Niederungsgebiet, das sich zwischen den Dammer Bergen, den Bersenbrücker Höhen und der Cloppenburger Geest ausdehnt. Das Landschaftsbild ist vielgestaltig und wird durch zahlreiche Baumreihen und Wallhecken aufgelockert.

Die Entstehung und Entwicklung des Ortes dürfte von der Burg Dinklage, der ältesten, bedeutendsten und einer der schönsten Wasserburgen des Oldenburger Münsterlandes ausgegangen sein. Der Name Dinklage wird urkundlich erstmals im Jahre 1231 (Thinclage: ab 1270 Dinklage) erwähnt. Der Ortsname – besonders seine Endung („tage") – lässt auf eine Rodungssiedlung des 11. bis 12. Jahrhunderts, möglicherweise mit einer Gerichtsstätte (Thinc, Thing, Ding), schließen.

Die Eigentümer des Grundes und Landes waren die „Herren von Dinklage”. Diese einstigen Dienstmannen der Grafen von Ravensberg-Vechta (bis 1252) wurden mit dem Übergang der Grafschaft an Münster bischöfliche Lehnsträger. Sie stiegen in der Mitte des 14. Jahrhunderts zum führenden Adelsgeschlecht des Raumes auf. Als sie um 1372 versuchten, eine eigenständige Herrschaft aufzubauen, wurden sie unter großen Anstrengungen des Bischofs niedergerungen. Die bei der Belagerung zerstörte Burg wurde bereits um 1400 durch vier neue Burgen an anderer Stelle ersetzt, von denen heute allerdings nur noch die so genannte „Dietrichsburg” in einem späteren Baustil erhalten ist. An die „Johannsburg”, die „Herbordsburg” und die „Hugoburg” erinnern nur noch die ehemalige Rentei und die Burgkapelle. Im 17. Jahrhundert erwarb dann Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen die Dinklager Güter der verarmten Herren von Dinklage für seinen Bruder Heinrich von Galen, den Drosten von Vechta. Die Familie von Galen verlegte ihren Familiensitz in die Dietrichsburg. Hier wurde im Jahre 1878 auch der spätere Kardinal Clemens August Graf von Galen, der „Löwe von Münster”, geboren. 1677 wurde Dinklage in Verbindung mit dem Erbkämmeramt des Fürstentums Münster zu einer eigenständigen „Herrlichkeit” mit Gerichtswesen und selbstständiger Verwaltung. Diese „Kleinstaatlichkeit” unter dem Grafen von Galen dauerte bis zum Jahre 1827. Am 01. Januar 1827 ging Dinklage als letzter Ort des „Oldenburger Münsterlandes” an das Herzogtum Oldenburg über. Es begann die „Oldenburgische Zeit”.

Heute ist Dinklage eine aufstrebende Stadt mit einem geschlossenen Stadtkern. Der Einwohnerzuwachs betrug in den letzten zehn Jahren rd. 2.500 Personen. Im Stadtbereich wohnen im Jahre 2004 rd. 10.900 Personen; in den sieben Bauerschaften Bahlen, Bünne, Höne, Langwege I, Langwege II, Schwege und Wulfenau rd. 2.000 Personen, so dass sich insgesamt 12.900 Einwohner auf einer Fläche von 72,65 qkm verteilen.

Die Wirtschaftsstruktur der Stadt wird geprägt von der Industrie (Eisengießerei, Möbel-, Werkzeug-, Maschinenfabriken, Rohrleitungsbaufirma), dem Handel (mehrere Landhandelsbetriebe, Groß- und Einzelhandel), dem Gewerbe (Hoch- und Tiefbauunternehmen, Großbäckerei) und der Landwirtschaft.
Im landwirtschaftlichen Bereich liegt der Schwerpunkt auf einer intensiven Veredelungswirtschaft. Vordringliches Ziel für die Zukunft ist die Erhaltung der bestehenden und die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen in der Stadt.

Für Gewerbe- und Industriebetriebe wurde vor einigen Jahren im Norden der Stadt ein neues Gewerbe- und Industriegelände ausgewiesen. Weitere Flächen sollen hier in nächster Zeit erschlossen werden.
Die Gewerbe- und Industrieansiedlung wird begünstigt durch die ausgesprochen gute Verkehrslage der Stadt. Dinklage liegt unmittelbar an der Bundesautobahn – „Hansalinie” (A1) im Städtedreieck Osnabrück – Oldenburg – Bremen. Mit dem Bau der Umgehungsstraße wird die Anbindung der Gewerbeflächen an die Autobahn noch verbessert.

Dinklage verfügt über alle für die Bevölkerung erforderlichen Versorgungseinrichtungen. Die Stadt besitzt eine gute Infrastruktur sowie ein gut ausgebautes Schulsystem.

Ein Zentrum des „kulturellen Lebens” – nicht nur für die Stadt Dinklage, sondern auch für die weitere Umgebung – bildet die Jugendmusikschule Romberg mit über 1.000 Schülern. Der Kinderchor und andere Gruppen der Musikschule sind weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Der Chor hatte u.a. Auftritte in Rom und beim Kinderfest des Bundeskanzlers in Bonn. Aber auch viele andere Vereine sind wichtige Kulturträger.

Von überregionaler Bedeutung ist das Kardinal-von-Galen-Haus – eine Sonderschule für Körperbehinderte mit Internat, gleichzeitig sonderpädagogisches Förderzentrum. Zur Zeit besuchen ca. 230 Kinder diese Einrichtung.

Partnergemeinde der Stadt Dinklage ist die französische Gemeinde „Epouville” in der Normandie. Der Partnerschaftsvertrag wurde 1986 unterzeichnet.

Zur Erholung und sportlichen Betätigung laden der weiträumige Burgwald (ca. 50 ha) und viele sportliche Einrichtungen, die in den letzten Jahren erheblich erweitert wurden, ein.

Radwanderer finden in Dinklage und Umgebung ideale Fahrradwege. Den Erholungssuchenden stehen gepflegte Hotels – zum Teil mit gehobener Ausstattung wie Wellnessbereich und Pensionen mit über 200 Gästebetten - zur Verfügung.

In den letzten Jahren hat Dinklage ein völlig neues „Stadtbild” erhalten. Diese Aufwärtsentwicklung wurde am 16. September 1995 durch die Verleihung der Bezeichnung „Stadt” gewürdigt.

Ziel aller Verantwortlichen ist es, dass sich Bürger und Gäste auch in Zukunft in Dinklage, die „junge Stadt am Burgwald' wohlfühlen.

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Weitere Information:
Stadt Dinklage
Am Markt 1, 49413 Dinklage
Telefon: 0 44 43 / 8 99 0
Telefax: 0 44 43 / 8 99 25
Internet: www.dinklage.de
e-Mail: dinklage@dinklage.de

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